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Die Opel-Geschichte

Vom Weltkonzern in die Dauerkrise

Der Name des Fahrzeugproduzenten ist nicht nur Automobil-Enthusiasten ein Begriff: Opel ist fast überall auf der Welt bekannt. In der mehr als einhundertjährigen Firmengeschichte wurden zahlreiche Automobil-Klassiker produziert. Ein anderes Automodell war sogar Anlass für verschiedene Filmkomödie. Generell steht der Name Opel bis heute für hochwertige Fahrzeugkunst, die die Firma bis weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Dabei hat alles ganz anders angefangen: Statt Autos produzierte Opel nämlich zunächst Nähmaschinen.

Opel Geschichte Die Geschichte von Opel (Foto: hugo90 - Flickr.com - CC BY 2.0)

Die Anfänge eines Weltkonzerns

Im Jahr 1862 baute der junge Adam Opel in der väterlichen Werkstatt seine allererste Nähmaschine. Bereits an Jahr später war ein Kuhstall in Rüsselsheim zunächst angemietet und anschließend umgebaut worden. So begann die Erfolgsgeschichte des Konzerns. In den ersten acht Jahren produzierten Opel und seine Angestellten bereits mehr als 20.000 Maschinen. Bis 1911 sollten es mehr als eine Millionen werden. Die fünf jungen Söhne des Firmengründers konnten sich allerdings für die Nähnadel begeistern: Sie waren passionierte Radrennfahrer. Nach dem Tod ihres Vaters stiegen sie daher zunächst ins Rad- und dann ins Autogeschäft ein. Von 1886 bis 1940 wurden vor allen Dingen Fahrräder gebaut. Opel stieg zum größten Fahrrad-Produzenten der Welt auf.

Ab 1898 war der Opel-Konzern auch im Automobil-Geschäft tätig. Spätestens ab 1907 wurden die Autos der Firma deutschlandweit bekannt. Die Deutschen kannten die Firma vor allem wegen dem Opel 4/8 PS, der im Volksmund als „Doktorwagen“ bezeichnet wurde. Das schwer erschwingliche Auto wurde nämlich vor allem von Doktoren gefahren, die mit den Autos ihre Hausbesuche absolvierten. Bereits damals erwies sich Opel als technologischer Vorreiter. Die Firma produzierte im Jahr 1912 den ersten stromlinienförmigen Serienwagen der Welt. Ab 1924 war Opel der erste deutsche Autokonzern, der in seinen Fabriken Fließbänder einsetzte. Im Jahr 1928 war Opel der größte deutsche Automobilhersteller. In den dreißiger Jahren und vierziger Jahren musste der Konzern, der mittlerweile zu General-Motors gehörte, vor allem Fahrzeuge für den Krieg produzieren. Doch nach diesen dunklen Jahren folgte eine erneute Blütezeit.

Die erfolgreiche Nachkriegszeit

Ab den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts brachte Opel zahlreiche innovative Fahrzeuglinien auf den Markt. Insbesondere der Olympia und der Rekord P1 verkaufte sich gut. Bereits in den sechziger Jahren war Opel erneut Marktführer. Mit dem Kadett und dem Admiral konnten hochwertige Fahrzeuge auf dem Markt positioniert werden, die verschiedene Käuferschichten ansprachen. In dieser Zeit verfestigte sich der Ruf des Konzerns, der damals für Qualität und Zuverlässigkeit stand. Vielleicht rollte auch daher bereits in den 70er Jahren der zehn-millionste Opel vom Fließband. In dieser Zeit kam eine weitere Fahrzeuglinie auf den Markt, die bis heute bekannt ist. Der Opel Manta verkaufte sich gut. Doch das Fahrzeug war auch Anlass für Witze: Es entstand ein derartiger Kult um das Auto, dass gleich mehrere Spielfilme entstanden, in dem die Manta-Fahrer als liebenswerte Proleten gezeichnet wurden. Letztendlich dürfte dieser Kult dem Konzern aber eher geschadet haben. Schließlich hatte Opel ab 1980 mit sinkenden Verkaufszahlen und Umsatzeinbussen zu kämpfen.

Schwere Krise als Dauerzustand

Die Krise, die die deutsche Automobil-Industrie ab den 80er Jahren in Atem hielt, ging auch an Opel nicht spurlos vorüber. Bereits 1982 mussten mehr als 7500 Mitarbeiter entlassen werden. Qualitätsmängel häuften sich. Der vormals gute Name Opel wurde nun mit Rückrufaktionen und Pannen verbunden. Spätestens ab 1990 folgte die schwerste Krise der Firmengeschichte, die noch immer nicht überwunden ist. Das liegt auch an den Koordinations-Problemen mit dem Konzerninhaber General-Motors, der nicht immer adäquat auf die europäischen Entwicklungen reagierte. Die Milliardenverluste führten zu Massenentlassungen. Die Belegschaft wurde mehr als halbiert. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Abwärtstrend aufgehalten werden kann. Immerhin hat General Motors erst in diesem Jahr angekündigt, dass sie mehr als vier Milliarden Euro in die Opel Standorte investieren werden. In den letzten Jahren hat sich zudem das Image der Marke verbessert. Heute steht der Name Opel erneut für Fahrzeuge, die sich unter anderem durch eine besonders lange Lebensdauer auszeichnen. Mit diesem Image könnte der Konzern vielleicht erneut an die früheren Erfolge anknüpfen.

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