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Rallyefahrzeuge – am Rand der Extreme

Was Rennautos im Rallyesport so alles auszuhalten haben

Der Begriff Rallye stammt aus dem englischen Sprachgeraum und bedeutet soviel wie Zusammenkunft. Im Duden wird die Rallye jedoch auch als Autosternfahrt definiert. Höchst wahrscheinlich stammt dieser überholte Begriff noch aus Zeiten der historischen Rallye Monte-Carlo. Diese wurde im Jahre 1911 ins Leben gerufen und diente zu Beginn als Treffen für alle Automobilisten. Jeder Teilnehmer startete die Tour in seinem Heimatland.

Rallyefahrzeug Rallyefahrzeug (Foto: Juan Alvaro - Flickr.com - CC BY 2.0)

Meist wurde hierbei eine Stadt gewählt, die genau wie Monte Carlo für ein bestimmtes Spielkasino bekannt war. Rallye-Fahrzeuge müssen in erster Linie leicht und stabil sein. Aus diesem Grund werden alle nicht benötigten Teile, beispielsweise die Rückbank, entfernt. Ein Überrollkäfig sorgt für entsprechenden Halt. Meist dient ein bereits im Straßenverkehr bewährtes Modell als Basis für den weiteren Aufbau des Rallye-Wagens.

Das Wesen der Rallye

Bei der Rallye handelt es um einen Wettbewerb innerhalb des Motorsports, der mitunter gar mehrere Tage gehen kann und auf Etappen verteilt ist. Austragungsorte sind meist normale Straßen oder aber auch Wald- und Feldwege. Statt des üblichen „im Kreis Fahrens“ und das Erringen einer guten Position müssen die Teilnehmer einer Rallye häufig auch so genannte Wertungsprüfungen, kurz WP, austragen. Diese finden auf abgesperrten Strecken statt, die von Punkt A nach Punkt B verlaufen und einen bestimmten Mindestabstand zwischen den Fahrzeugen verlangen. Dies wird mit Hilfe eines Minutenabstands realisiert. Die Wertung für die Prüfungen erfolgt per Summierung der einzelnen WP-Fahrzeiten. Die WPs selbst wiederum werden über Verbindungsetappen angefahren, die sich im öffentlichen Straßenverkehr befinden. Dies ist auch der Grund, wieso lediglich Rallyefahrzeuge teilnehmen dürfen, die für die Straße zugelassen sind.

Rallye für Old- und Youngtimer

Manche Rallyes spezialisieren sich darauf, dass lediglich Modelle zum Einsatz kommen, die bereits seit einigen Jahren nicht mehr hergestellt werden. Hierbei wird zwischen den Oldtimern, die mindestens 30 Jahre oder älter sind, und den Youngtimer, die mindestens 20 Jahre alt sein müssen, unterschieden. Bei solchen Wettbewerben, in denen Oldtimer-Fahrzeuge zum Einsatz kommen, variiert der sportliche Anspruch erheblich. Eine Großzahl der Veranstaltungen hat sich lediglich auf die Vergabe von Pokalen und dem Beachten eines Punktesystems spezialisiert. Jedoch werden auch Rallyes ausgetragen, bei denen Fahren und Beifahrer einige Schwierigkeiten bewältigen müssen. Hierunter fallen beispielsweise Orientierungsaufgaben oder auch Gleichmäßigkeitsprüfungen, die versteckte Zeitkontrollen bieten. Lediglich Fahrer, die einen sachverständigen Beifahrer an ihrer Seite sitzen haben, können sich hierbei Hoffnungen auf die ersten Plätze machen. Häufiger Austragungsort für diese speziellen Rennen sind Frankreich, Großbritannien, Deutschland oder auch Belgien.

Eine wahre Anforderung für jeden Rallye-Wagen: das Eisrennen

Aus Frankreich schwappte schließlich der Trend für die sehr beliebten Eisrennen, die ihre Wurzeln ebenfalls im Rallyesport haben, nach Deutschland über. Bereit zu Beginn der 70er Jahre wurden in den Seealpen Pkw-Eisrennen ausgetragen. Sie fanden meist in den Wintersportzentren Chamoniy oder aber in Serre-Chevalier statt und wurden zu damaligen Zeiten noch von sehr zahmen Rallyeautos angetreten. Im Laufe der Jahre wurden die Rallye-Fahrzeuge jedoch immer wieder für die sehr speziellen Anforderungen verbessert und ihre Techniken, sowie Ausstattungen angepasst. Besonders ein Allradantrieb und eine Synchron-Lenkung, die Vorder- und Hinterräder zur gleichen Zeit bewegt, sind für eine gute Platzierung beim Eisrennen sehr wichtig.

Eine gefährliche Abwandlung: die Rallye Dakar

Nichts mit dem heutigen Rallye-Wesen gemein hat das Wüsten-Langstreckenrennen Rallye Dakar, das aufgrund einiger Toten sehr berüchtigt und gefürchtet ist. Austragungsort ist meist Nordafrika oder auch der nahe Osten. Die Rennstrecke verläuft durch freies Gelände und besitzt keine abgesperrten Straßen und Wege.

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