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Der Porsche 356

Vom Nachkriegssportwagen zum Sammlerstück

Im Jahr 1948 erschien als erstes Serienmodell der Porsche 356 unter der direkten Leitung von Ferry Porsche. Während des zweiten Weltkriegs war Porsche nach Gmünd in Kärnten gezogen, zog aber 1950 wieder nach Stuttgart-Zuffenhausen. Der Porsche 356 ist ein 2-sitziger Mittelmotorroadster und basiert auf einem 1,1 Liter-Motor sowie einem Rohrrahmen. Der 35 PS starke Motor brachte es auf 4000/min und brauchte eine Einzelgenehmigung. Der Vierzylinderboxermotor ähnelte dem von VW. Die Zahl 356 war die vorläufige Typbezeichnung für das Serienmodell, blieb aber als Bezeichnung erhalten. Der Porsche 356 wurde bis 1965 produziert und bis dahin liefen 76.302 Autos vom Band. Der Nachkriegsporsche ist heute ein begehrtes Sammlerstück.

Porsche 356 Porsche 356 (Foto: Thibault Le Mer - Flickr.com - CC BY-ND 2.0)

Der Porsche 356 war ein Erfolgsmodell

Vor Beginn der Serienproduktion änderte Ferry Porsche noch einmal den Rahmen und verlagerte den Mittelmotor in das Heck des Porsche 356. Die ersten 50 Wagen mit Aluminiumkarosserie wurden in Handarbeit gebaut und gelten als begehrteste Sammlerstücke. Der Porsche 356 wurde anschließend mit Stahlkarossieren gefertig. Das Design entwarf Erwin Komenda, der bereits dem VW Käfer seine Form gegeben hatte. Die ersten Porsche 356 Wagen haben ein weißes Dreispeichenlenkrad, das aus Bakelit gemacht ist und später durch ein Zweispeichenlenkrad ersetzt wurde. Das Zündschluss war mit einem Startknopf verbunden. Eine Tankuhr gab es zuerst nicht. Zur Kontrolle hielt man einen Holzstab mit Markierungen in den Tank.

Porsche kooperierte zunächst mit VW

Die ersten Exemplare des Porsche 356 bekamen ihr Getriebe, die Bremsen, die Federung vorn und hinten sowie die Lenkung von VW. Ab 1950 setzte Porsche vorn Duplexbremsen ein, denn der Porsche 356 wurde ständig verbessert, abgesehen von den für Porsche bereits patentierten Teile wie die Kurbellenktachse. Obgleich der Motor noch immer von VW kam, wurde er ebenfalls ständig optimiert. Zur gleichen Zeit entwickelte das Haus Porsche seinen eigenen 1,5 Liter-Königswellen-Motor, der zuerst im Porsche 356 Carrera eingesetzt wurde. Der Motor, der auch Fuhrmann-Motor genannt wurde, hatte vier obenliegende Nockenwellen und wies eine Leistung von 100 PS oder 74 kw auf. In der späteren Rennversion kam er ebenfalls zum Einsatz, war da aber auf eine 2 Liter Maschine mit 185 PS gesteigert worden.

Den Urporsche gab es als Coupé oder Cabrio

Der Porsche 356 war als Sportwagen gedacht und ist an der geteilten Windschutzscheibe zu kennen. Erst ab 1952 gab eine einteilige Sekurit-Windschutzscheibe. Auch die Sitzbank für den Fahrer und seinen Beifahrer war serienmäßig einteilig, konnte aber durch einzelne Sitze ersetzt werden. Ab Herbst 1955 gab es vom Porsche 356 3 Modelle mit 5 unterschiedlichen Motoren im Angebot. 1958 kam das erste Hardtop Cabrio auf den Markt und das Design des Porsche 356 wurde dem Zeitgeschmack angepasst, da der Porsche 356 sportlicher und exklusiver wirken sollte. Der Porsche 356 erhielt jetzt Drehfenster und das Lenkrad wies eine versenkbare Nabe auf. Heizdüsen hielten die Heckscheibe eisfrei. Das berühmte Porschewappen war auf den ersten Autos des Porsche 356 nicht zu sehen, da es erst 1952/53 entworfen wurde. Diese Exemplare hatten vorn und hinten die Aufschrift Porsche. Bekannt war die rote Spitze auf der Radioantenne, die ‚Red-Tipper‘ genannt wurde.

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